Sonntag, 30. November 2014

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt

Seit September sind in allen Supermärkten Dominosteine, Spekulatius, Lichterketten und Krippen erhältlich. Vor etwa zwei Wochen wurden die ersten Schaufenster in der Innenstadt mit Geschenken und Kunstschnee dekoriert und seit etwa einer Woche hängen Lichterketten über der Westernstraße, vor allen Geschäften und in den Wohnhäusern.

Die Vorbereitungen laufen seit Monaten und endlich passt die Dekoration zu der Jahreszeit. Die Weihnachtsmärkte eröffnen gerade und am Wochenende ist der erste Advent. Doch schon heißt es, man wäre spät dran mit der Besorgung von Weihnachtsgeschenken und in den Bäckereien liegen neben den Adventsstollen die Krapfen für Karneval. Wie soll da die vorweihnachtliche Besinnlichkeit aufkommen, wenn man immer schon weiter denken muss, wenn man seiner Zeit voraus sein soll?

Der Begriff Advent kommt aus dem lateinischen von Adventus Domini, was die Ankunft des Herrn bedeutet. Die Christen bereiten sich in der uns heute bekannten Form seit dem 7. Jahrhundert in dieser Zeit auf Jesus Geburt vor. 1570 wurde die Zahl der Adventssonntage rechtsverbindlich auf vier fest. Diese sollen symbolisch für die viertausend Jahre stehen, die die Menschen gemäß kirchlicher Geschichtsschreibung vom Sündenfall an auf die Geburt Christi warten mussten.

Was spricht also dagegen, sich an diese vier Wochen zu halten und nicht schon vorab alles für Weihnachten vorzubereiten? Schmecken zum Beispiel Dominosteine so viel besser, wenn sie schon drei Monate im Schrank liegen oder reichte es, sie jetzt erst zu kaufen?
Können wir uns nicht vier Wochen lang an den Lichtern, den Adventskalendern- und kränzen erfreuen, ohne an Karneval und Ostern zu denken?

Vielleicht wäre Weihnachten wieder besonderer, wenn es nicht seit vielen Monaten vorbereitet und bevor es tatsächlich soweit ist, von anderen Dingen verdrängt würde.  

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