Seit September sind in allen
Supermärkten Dominosteine, Spekulatius, Lichterketten und Krippen
erhältlich. Vor etwa zwei Wochen wurden die ersten Schaufenster in
der Innenstadt mit Geschenken und Kunstschnee dekoriert und seit etwa
einer Woche hängen Lichterketten über der Westernstraße, vor allen
Geschäften und in den Wohnhäusern.
Die Vorbereitungen laufen seit Monaten
und endlich passt die Dekoration zu der Jahreszeit. Die
Weihnachtsmärkte eröffnen gerade und am Wochenende ist der erste
Advent. Doch schon heißt es, man wäre spät dran mit der Besorgung
von Weihnachtsgeschenken und in den Bäckereien liegen neben den
Adventsstollen die Krapfen für Karneval. Wie soll da die
vorweihnachtliche Besinnlichkeit aufkommen, wenn man immer schon
weiter denken muss, wenn man seiner Zeit voraus sein soll?
Der Begriff Advent kommt aus dem
lateinischen von Adventus Domini, was die Ankunft des Herrn
bedeutet. Die Christen bereiten sich in der uns heute bekannten Form
seit dem 7. Jahrhundert in dieser Zeit auf Jesus Geburt vor. 1570
wurde die Zahl der Adventssonntage rechtsverbindlich auf vier fest.
Diese sollen symbolisch für die viertausend Jahre stehen, die die
Menschen gemäß kirchlicher Geschichtsschreibung vom Sündenfall an
auf die Geburt Christi warten mussten.
Was spricht also dagegen, sich an diese
vier Wochen zu halten und nicht schon vorab alles für Weihnachten
vorzubereiten? Schmecken zum Beispiel Dominosteine so viel besser,
wenn sie schon drei Monate im Schrank liegen oder reichte es, sie
jetzt erst zu kaufen?
Können wir uns nicht vier Wochen lang
an den Lichtern, den Adventskalendern- und kränzen erfreuen, ohne an
Karneval und Ostern zu denken?
Vielleicht wäre Weihnachten wieder
besonderer, wenn es nicht seit vielen Monaten vorbereitet und bevor
es tatsächlich soweit ist, von anderen Dingen verdrängt würde.
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